NAKO Studien­zentrum Leipzig

Willkommen

Herzlich willkommen im NAKO Studienzentrum Leipzig!

Das NAKO Studienzentrum in Leipzig repräsentiert zusammen mit dem Studienzentrum in Halle das Zentrum Mitteldeutschland, das die beiden Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt umfasst.

Ihr Studienzentrum in Leipzig wird von der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig betrieben und befindet sich am Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen (LIFE) der Universitätsmedizin Leipzig.

Zwischen Juli 2014 und Oktober 2018 wurden mehr als 10.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leipzig und des Leipziger Umlandes in die NAKO Studie eingeschlossen. Die zufällig aus dem Einwohnermelderegister ausgewählten Probandinnen und Probanden haben sich in dieser Zeit einer ersten umfassenden körperlichen Untersuchung unterzogen. Alle zwei bis drei Jahre werden die Teilnehmenden kontaktiert, um den aktuellen Gesundheitszustand und mögliche Veränderungen der Lebenssituation und des Lebensstils zu erfassen. Dabei wechseln sich Befragungen per Fragebogen und Untersuchungen vor Ort im Studienzentrum ab.

Die erste Folgeuntersuchung (Zweituntersuchung) aller Teilnehmenden ist zwischen November 2018 und Juni 2024 erfolgt.

Seit Mitte Juni 2024 sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich zur zweiten Folgeuntersuchung (Drittuntersuchung) in das Studienzentrum eingeladen.

Neuigkeiten

Neues aus unserem Studienzentrum:

 
Was die NAKO-Gesundheitsstudie über Ihre Gesundheit verrät – Interview mit Stefan Schwarz, Teilnehmer am Leipziger NAKO Studienzentrum

Seit 2014 nimmt der 59-jährige Schriftsteller und Journalist Stefan Schwarz als Proband an der NAKO Gesundheitsstudie teil. Damit gehört er zu den 10 800 Bürgerinnen und Bürgern aus dem Raum Leipzig, die zur Basisuntersuchung in die Studie eingeschlossen wurden. Mitte dieses Jahres ist Stefan Schwarz bereits zur zweiten Folgeuntersuchung ins Leipziger Studienzentrum gekommen. Auf Grund seiner Krankheitsgeschichte sind Gesundheitsthemen für ihn ein persönliches Anliegen. Im Interview verrät er, was ihn dazu motiviert, seit zehn Jahren regelmäßig ins Leipziger NAKO Studienzentrum zu kommen, welche Erkenntnisse er aus der Studie gewonnen hat und warum er der Meinung ist, dass möglichst viele Menschen an Studien wie der NAKO Gesundheitsstudie teilnehmen sollten.

 

Stefan Schwarz, Schriftsteller und NAKO Teilnehmer. Quelle: Geschäftsstelle LIFE Management Cluster.


Was hat Sie dazu motiviert, an der NAKO Gesundheitsstudie teilzunehmen?

Ich habe mich schon immer für die Vermessung meines Stoffwechsels interessiert und viel Sport getrieben. Da ist es wichtig zu wissen, wie der Körper auf verschiedene Belastungen reagiert. Deshalb war die Teilnahme an der NAKO Gesundheitsstudie eine wunderbare Gelegenheit für mich. Abgesehen von meinen persönlichen gesundheitlichen Krisen hat mich interessiert, welche körperlichen Veränderungen durch den modernen Lebensstil auf uns zukommen. Das Leben meiner Eltern und Großeltern war in Bezug auf Ernährung und Bewegung sehr unterschiedlich. Meine Großeltern sind sehr alt geworden und relativ gesund gealtert. Sie hatten durch die harte Arbeit auf dem Bauernhof lediglich Gelenkverschleiß.
Meine Eltern hingegen hatten klassische Bürojobs und haben sich nicht sehr viel bewegt. Mein Vater war dazu noch ein Kettenraucher, hat sehr viel Alkohol getrunken und mit Mitte 50 seinen ersten Schlaganfall erlitten. Diese Unterschiede haben mir zu denken gegeben. Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, im hohen Alter in einen schlechten Gesundheitszustand zu geraten. Außerdem interessiert mich, wie sich unser Lebensstil langfristig auf unsere Gesundheit auswirkt. Ich glaube, dass umfassende Datenerhebungen wie die der NAKO viele Leben retten können.

Was hat Sie davon überzeugt, bis zur dritten Untersuchungsrunde bei der NAKO Gesundheitsstudie dabei zu bleiben?

Seit meiner gesundheitlichen Krise geht es mir noch mehr darum, meine Gesundheit in die Hand zu nehmen. Ich bin nämlich an Knochenmarkkrebs erkrankt. Während ich vorher nur mild an Gesundheitsthemen interessiert war, hat es für mich jetzt einen sehr hohen Stellenwert. Jetzt geht es für mich darum, meinen Körper in den bestmöglichen Zustand zu bringen, damit ich unter den Bedingungen dieser jetzt noch nicht heilbaren Krebserkrankung so lange wie möglich arbeiten und ein gutes Leben führen kann. Zu meinem Wohl und zum Wohl meiner Angehörigen.
 
„Die NAKO Gesundheitsstudie teilt viele ihrer Erkenntnisse mit den Teilnehmenden. Es geht nicht nur darum, Daten zu sammeln. Wir Probandinnen und Probanden erhalten wertvolle Informationen über unseren Gesundheitszustand, wie zum Beispiel den Body-Mass-Index, den Körperfettanteil oder die Handgreifkraft.“
 
Welche Erkenntnisse haben Sie durch die NAKO Gesundheitsstudie erlangt?

Die NAKO Gesundheitsstudie teilt viele ihrer Erkenntnisse mit den Teilnehmenden. Es geht nicht nur darum, Daten zu sammeln. Wir Probandinnen und Probanden erhalten wertvolle Informationen über unseren Gesundheitszustand, wie zum Beispiel den Body-Mass-Index, den Körperfettanteil oder die Handgreifkraft. Besonders hilfreich finde ich die Bioimpedanzanalyse, die Aufschluss darüber gibt, wie viel Fett und Muskelmasse der Körper enthält. Solche Untersuchungen könnten in Zukunft helfen, den Fokus des Gesundheitssystems von der Krankheitsbehandlung auf die Gesundheitsvorsorge zu verschieben. Viele Krankheiten, auch meine, könnten bereits Jahre im Voraus durch einfache Bluttests erkannt werden, was die Belastung des Gesundheitssystems deutlich reduzieren würde.

Wieso sollten Bürgerinnen und Bürger an Studien wie der NAKO Gesundheitsstudie Ihrer Meinung nach teilnehmen?
Die NAKO Gesundheitsstudie hat den Vorteil, dass sie eine amtliche Studie ist, der wir vertrauen können. Wir geben durch die Verwendung unseres Smartphones bereits so viele Daten aus unserem Privatleben an internationale Konzerne, dass es nur sinnvoll ist, einige dieser Daten für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung zu stellen. Jeder führt mit seinem Smartphone einen Aktivitätstracker mit sich. Es wäre naiv anzunehmen, dass die Anbieter unserer Mobiltelefone nicht sehr genau auswerten, wie und wohin wir uns bewegen, weil sie diese Daten natürlich für Werbung oder andere Zwecke verwenden möchten. Deswegen denke ich, Bürgerinnen und Bürger sollten ihre Daten lieber für ein Projekt zur Verfügung stellen, das dafür sorgt, dass alle davon profitieren. An einer Studie wie der NAKO Gesundheitsstudie teilzunehmen, ist ein Akt des Gemeinwohls.

„Bürgerinnen und Bürger sollten ihre Daten lieber für ein Projekt zur Verfügung stellen, das dafür sorgt, dass alle davon profitieren. An einer Studie wie der NAKO Gesundheitsstudie teilzunehmen, ist ein Akt des Gemeinwohls.“

Welche Untersuchungen finden Sie am interessantesten?
Wie ich bereits erwähnt habe, finde ich die Bioimpedanzanalyse besonders spannend. Obwohl ich die Hoffnung auf ein Sixpack längst aufgegeben habe, interessiert es mich, wie viel Fett ich mit mir herumtrage. Auch Untersuchungen, die sich mit Alterungsprozessen befassen, finde ich faszinierend. Sie geben mir einen Eindruck davon, wie sich meine kognitiven Fähigkeiten im Laufe der Zeit verändern. Durch den Riechtest habe ich zudem erfahren, dass mein Geruchssinn nachlässt. Den Riechtest habe ich nur mit 10 von 12 Punkten bestanden – das heißt, ich kann nicht mehr alle Gerüche komplett scharf auseinanderhalten. Dann gibt es noch diesen sehr simplen „Intelligenztest“, bei dem der Arbeitsspeicher des Menschen vermessen wird, indem man sich Wörter oder Zahlen vorwärts und rückwärts merken muss. Da fällt auf, wie kurz die Aufmerksamkeitsspanne bereits geworden ist. Und Greifkraft. Ich bin entnervt vom Greifkrafttest, seit es ihn gibt. Handgreifkraft ist ein scharfer Prädikator für die allgemeine Gesundheit im Alter. Dabei schneide ich immer nur durchschnittlich ab, obwohl ich Greifkraft zuhause gezielt trainiere. Durch die Studie bin immer wieder motiviert, weiter zu trainieren, damit ich das nächste Mal besser abschneide.

Was würden Sie an der NAKO Gesundheitsstudie verbessern?
Ich finde die Studie schon sehr umfassend, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Einfluss von Umweltgiften genügend berücksichtigt wird. Wir sind die erste Generation, die komplett mit Plastik aufwächst. Als ich geboren wurde, gab es die ersten Plastik-Eierlöffel. Vorher wurde kein Plastik genutzt. Es wäre interessant zu wissen, wie sich diese Entwicklungen auf unseren Körper auswirken, etwa auf unseren Hormonhaushalt oder die Spermienqualität. Auch der Einfluss elektromagnetischer Strahlung könnte untersucht werden.

Welche Erfahrungen haben Sie am Leipziger NAKO Studienzentrum gemacht?
Das NAKO-Team am Leipziger Studienzentrum ist absolut reizend. Hier herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre, und ich fühle mich immer gut aufgehoben. Wahrscheinlich ist der Blutdruck, der gemessen wird, dadurch etwas verfälscht, weil ich hier so entspannen kann.

Das Interview führte Julia Jesser, LIFE Management Cluster / Medizinische Fakultät Universität Leipzig

Wie entstehen Volkskrankheiten und welche Risikofaktoren begünstigen diese? Welche Rolle spielen dabei Lebensstil, Umwelteinflüsse und Genetik? Wie kann Volkskrankheiten vorgebeugt werden? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich die NAKO Gesundheitsstudie, Deutschlands größte Langzeit-Bevölkerungsstudie. Seit 2014 werden in bundesweit 18 Studienzentren über 200.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger in regelmäßigen Abständen umfassend untersucht und befragt, um gesundheitliche Veränderungen sowie Veränderungen im Lebensstil erfassen. Ab sofort lädt das Leipziger Studienzentrum Teilnehmende zur dritten körperlichen Untersuchung und zu Befragungen ein.

Erste Teilnehmende der Drittuntersuchung am NAKO Studienzentrum Leipzig. Quelle: NAKO Studienzentrum Leipzig

 

Letzte Woche hat das NAKO-Team in Leipzig die ersten beiden Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Drittuntersuchung herzlich begrüßt. „Ich mache gerne bei der NAKO-Studie mit, weil sie wichtig ist für die Erforschung von Volkskrankheiten,“ sagt die 77-jährige Probandin. Im Abstand von ca. zweieinhalb Jahren werden Gesundheitszustand und Lebensstil der Teilnehmenden erfasst, wobei sich körperliche Untersuchungen und schriftliche Befragungen abwechseln. Mit den Fragebogentests werden unter anderem Informationen zur körperlichen Aktivität und Ernährung ermittelt. Die medizinischen Untersuchungen umfassen beispielsweise eine Blutdruck- und Herzfrequenzmessung, die Messung der Handgreifkraft, ein EKG, Ultraschalluntersuchungen des Herzens und Tests der Sinnesorgane. Darüber hinaus werden für Forschungszwecke Bioproben wie Blut und Urin gesammelt. Über 7300 Menschen haben seit Ende 2018 im Leipziger Studienzentrum an der Zweituntersuchung teilgenommen. Zur Drittuntersuchung werden mehr als 4500 Probandinnen und Probanden erwartet.

„Wir sind sehr glücklich, dass das Leipziger Studienzentrum nun in die dritte Untersuchungsrunde starten kann. Für die weitere finanzielle Förderung sind wir dem Bund, den Ländern, der Helmholtz-Gemeinschaft und natürlich auch unserer Universität sehr dankbar,“ sagt Privatdozentin Dr. Kerstin Wirkner, Leiterin des Studienzentrums Leipzig. „Die Zweituntersuchungen sind sehr erfolgreich verlaufen und wir wünschen uns, dass die Probandinnen und Probanden genauso motiviert sind, zur Drittuntersuchung anzutreten.“

Zur Pressemitteilung der NAKO-Gesundheitsstudie: „NAKO Gesundheitsstudie begrüßt die ersten Teilnehmenden der Drittuntersuchung“ | 14.06.2024  

NAKO Studienzentrum Leipzig hat über 7.155 Teilnehmende für die Zweituntersuchung rekrutiert

Das NAKO Studienzentrum in Leipzig hat Anfang März 2024 den 7.155 Teilnehmenden in die Gesundheitsstudie eingeschlossen. Damit hat sie das vorgegebene Ziel bei der Rekrutierung im Rahmen der Zweituntersuchung erreicht.  Die Zweituntersuchung startete im November 2018 und läuft noch bis Ende Juni 2024. Die NAKO Gesundheitsstudie zielt darauf ab, die Ursachen von Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes oder Infektionskrankheiten zu erforschen. Deutschlandweit wurden an insgesamt 18 Studienzentren 205.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger im Alter von 20 – 69 Jahren in die Studie eingeschlossen. Die Entwicklung ihres Gesundheitszustandes und ihres Lebensstiles soll über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren erfasst  werden. Alle 2,5 Jahre werden Informationen zu Veränderungen im Gesundheitszustand der Teilnehmenden erfasst, wobei sich körperliche Folgeuntersuchungen bzw. ausschließlich schriftliche Befragungen (sogenannte Gesundheits-Follow-ups) abwechseln.

Am Leipziger NAKO Studienzentrum wurden zur Basisuntersuchung zwischen Juli 2014 bis Oktober 2018 10.600 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leipzig und des Leipziger Umlandes in die Studie eingeschlossen.

Um ein umfassendes Bild von der Entstehung von Zivilisationskrankheiten zu erhalten, werden alle fünf Jahre Folgeuntersuchungen durchgeführt.

Diese Folgeuntersuchungen beinhalten unter anderem

  • Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Gedächtnistests
  • die Erfassung von Körpergröße sowie Körpergewicht, Taillenumfang, Körperzusammensetzung und Ultraschalluntersuchung des Bauchfetts
  • die Ermittlung der Handgreifkraft und der körperlichen Aktivität
  • die Messung von Blutdruck und Herzfrequenz sowie Schlafcharakteristika
  • Befragungen zur Lebensweise, zu Vorerkrankungen und sonstigen gesundheitlichen Faktoren sowie zur Medikamenteneinnahme

Ab Mai 2024 werden die ersten Einladungen zur Drittuntersuchung versendet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NAKO Studienzentrums Leipzig freuen sich auf zahlreiche Studienteilnehmende.

Weitere Infos zur NAKO Gesundheitsstudie finden Sie hier.

Kontakt

NAKO Gesundheitsstudie
Studienzentrum Leipzig in der
LIFE Studienambulanz für Erwachsene
Medizinische Fakultät der Universität Leipzig
Haus M | Erdgeschoss
Philipp-Rosenthal-Str. 27
04103 Leipzig

Studienteilnehmermanagement:

Telefon:
+49 341 – 97 16716
+49 341 – 97 16750

E-Mail: info-nako@uni-leipzig.de

Die NAKO Studienambulanz ist mit den folgenden öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar:

  • Bahnlinien 2, 16 (Haltestelle Johannisallee)
  • Bahnlinie 9 (Haltestelle Bayrischer Platz)
  • Buslinie 60 (Haltestelle Johannisallee)

Zudem stehen Parkplätze vor dem Haus in begrenzter Anzahl zur Verfügung.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Google Maps. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Arbeitgeber

Arbeitgeber unterstützen die NAKO

Folgende Unternehmen und Institutionen unterstützen die NAKO Gesundheitsstudie im Studiengebiet unseres Studienzentrums, indem sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Besuch im Studienzentrum zur Teilnahme an der Studie freistellen.