Anthropometrie

ProjektZiele

Adipositas gilt als ein Risikofaktor für metabolische und kardiovaskuläre Erkrankungen. Das Übergewicht einer Person wird im Body-Mass-Index (BMI) gemessen. Allerdings erfasst der BMI den Einfluss auf das Krankheitsrisiko nur unzureichend. Daher verfolgt die NAKO Gesundheitsstudie einen umfassenden Ansatz mit einer großen Bandbreite an Messverfahren zur Beschreibung von Körperzusammensetzung und -fettverteilung.

Neben der Messung der Körpermaße wie Größe, Gewicht und spezifischer Umfänge wird die Körperzusammensetzung (Bioimpedanzanalyse) bestimmt und eine Sonografie des Bauchfetts durchgeführt. Weitere Methoden sind die Magnetresonanztomografie (MRT) und die Vermessung mittels Bodyscanner.

Ziele 

  • Planung und Durchführung der Datenerhebung mit anschließender Qualitätskontrolle
  • Erweiterung bestehender Messmethoden um neue Ansätze in epidemiologischen Studien 
  • Entwicklung neuer Perspektiven zwischen körperlichen Merkmalen, deren Veränderungen und der Entstehung von Zivilisationskrankheiten  
  • Einsatz von Messungen, die mit „einfachen“ Mitteln eine Risikoeinteilung ermöglichen. Ein Beispiel ist der Ultraschall des Bauchfetts als Ergänzung zum MRT
  • Erforschung des Zusammenhangs zwischen den anthropometrischen Messungen und dem Ernährungsstatus sowie der Fitness 

Erste Ergebnisse

  • Regionale Unterschiede bei den anthropometrischen Messwerten in Deutschland: In der Tendenz waren die Teilnehmenden der südlichen Studienzentren kleiner als die der nördlichen Studienzentren. Die höchsten BMI-Werte wiesen die Teilnehmenden der Studien­zentren Neubrandenburg, Augsburg, Saarbrücken und Essen auf.
  • Adipositas in Deutschland: Eine Analyse des BMI von 101.817 NAKO-Teilnehmenden zeigte, dass 46,2 Prozent der Männer sowie 29,7 Prozent der Frauen übergewichtig und 23,5 Prozent der Männer und 21,2 Prozent der Frauen adipös waren. Niedrige Bildung, hohes Alter und Erwerbslosigkeit waren mit einer erhöhten Häufigkeit von Adipositas assoziiert.
  • Gesundheitszustand und Anthropometrie: Basierend auf den Daten der Basisuntersuchung konnte gezeigt werden, dass Teilnehmende, die an Herz-Kreislauf- und/oder Stoffwechsel­erkrankungen leiden, höhere anthropometrischen Werte haben als gesunde Teilnehmende.

Publikationen

Stein MJ, Fischer B, Bohmann P, et al. Differences in anthropometric measures based on sex, age, and health status: Findings from the German National Cohort (NAKO). Deutsches Ärzteblatt international. April 2024. http://doi.org/10.3238/arztebl.m2024.0016

Fischer B, Sedlmeier AM, Hartwig S, et al. Anthropometrische Messungen in der NAKO Gesundheitsstudie – mehr als nur Größe und Gewicht. Bundesgesundheitsbl. 2020;63(3):290-300. http://doi.org/10.1007/s00103-020-03096-w

Dragano N, Reuter M, Greiser KH, et al. Soziodemografische und erwerbsbezogene Merkmale in der NAKO Gesundheitsstudie. Bundesgesundheitsbl. 2020;63(3):267-278. http://doi.org/10.1007/s00103-020-03098-8

Sprecherinnen und Sprecher

Dr. Andreas Kühnapfel
Dr. Beate Fischer (Stellv. Sprecherin)