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Letztlich macht ja auch das Ausfüllen von Fragebögen etwas mit einem selbst. Man denkt nach…

Der Riechtest ist die "Lieblingsuntersuchung" von Herrn Pulst.

Seit Mitte 2024 werden die NAKO-Teilnehmenden nun zum dritten Mal zur medizinischen Untersuchung in die Studienzentren eingeladen. Wir haben mit Matthias Pulst, Teilnehmer im Studienzentrum Halle gesprochen, was ihn weiterhin motiviert dabei zu sein.

Sie haben gerade zum dritten Mal an den Untersuchungen und Befragungen in ihrem Studienzentrum teilgenommen. Was motiviert Sie, weiterhin dabei zu sein?

… die Tatsache, dass ich schon dreimal dabei war und man sich langsam dran gewöhnt. – Nein, das ist Spaß.

Ich hatte mich schon beim ersten Mal gefreut, zufällig ausgewählt worden zu sein und somit einen Beitrag zur Gesundheitsstatistik der Bevölkerung leisten zu können. Mir ist klar, dass die permanenten umwelttechnischen, biologischen und gesellschaftlichen Veränderungen Auswirkungen auf die Menschheit haben. Jegliche Forschung rund um den Menschen kann zwar den Einzelfall interessant finden, ist aber auf statistisch relevante Aussagen angewiesen. Ich denke, die NAKO Gesundheitsstudie kann da einen extrem guten Beitrag leisten. 

Können Sie uns von Ihren Erfahrungen im Rahmen der NAKO-Studie erzählen? Gab es besondere Momente der Drittuntersuchung oder auch der vergangenen Termine, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?

Die Palette der Untersuchungen ist ja sehr breit gefächert. Nicht alles macht auch wirklich Spaß, es strengt eben auch an oder ist mal sogar unangenehm (z.B. die Untersuchung der Atemluft).

Ich finde es gut, wenn man mit den Leuten vor Ort eine gute Atmosphäre hat. Wir haben viel gelacht, die Zeit verging schnell. Mich überzeugt auch die Gewissenhaftigkeit bei der Durchführung der Tests. Man ist ja nicht beim Arzt, sondern muss reproduzierbare und vergleichbare Ergebnisse auf der Basis genauer Voraussetzungen erzielen, so in etwa äußerte sich eine Mitarbeiterin, die die genauen Punkte fürs EKG ausgemessen hat.

Welche Untersuchungen finden Sie am interessantesten?

Eher die unspektakulären, die man ja nicht alle Tage macht, beispielsweise den Riechtest. Wobei ich hier doch einige Unterschiede zwischen natürlichen Aromen und den „chemischen Röhrchen“ zu erkennen glaube…

Wie wichtig halten Sie die Forschung, die im Rahmen der NAKO-Studie betrieben wird, für die Gesellschaft?

Die letzte Pandemie hat gezeigt, dass die Verantwortlichen doch teilweise hilflos, inhaltlich überfordert und dann aktionistisch reagierten. Solche Forschungen wie bei der NAKO Gesundheitsstudie haben das Potential, gute Vorarbeit für viele Entscheidungen in Politik und Gesellschaft zu leisten. Bleibt die Hoffnung, dass die Ergebnisse dann auch gehört werden und sowohl präventiv als auch im „Ernstfall“ Berücksichtigung finden.

Solche Forschungen wie bei der NAKO Gesundheitsstudie haben das Potential, gute Vorarbeit für viele Entscheidungen in Politik und Gesellschaft zu leisten.

Matthias Pulst, NAKO-Teilnehmer im Studienzentrum Halle

Glauben Sie, dass Ihre Teilnahme an der Studie einen Einfluss auf Ihre eigene Gesundheit oder Ihr Gesundheitsbewusstsein hatte bzw. hat?

Es wird ja immer darauf hingewiesen, dass dies keine „normale“ ärztliche Untersuchung ist. Dennoch kann man vor Ort schon gut eigene Rückschlüsse auf die (verbliebene) Leistungsfähigkeit ziehen. Gut finde ich auch, dass bei Ergebnissen, die bedenklich sind, eine Empfehlung zum Arztbesuch ausgesprochen wird. Da fühlt man sich doch gut aufgehoben. Und letztlich macht ja auch das Ausfüllen von Fragebögen etwas mit einem selbst. Man denkt nach…

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der NAKO-Studie und deren Einfluss auf die Gesundheit in Deutschland?

Ich hatte gerade in den „Corona-Zeiten“ bei kurzen Umfragen der NAKO das Gefühl, dass hier etwas über die depressive Stimmung in der Bevölkerung erfragt werden sollte. Das finde ich absolut richtig und auch legitim! Aber manchmal erschienen mir die Fragen dann doch zu plakativ und allgemein. Ich hätte mir da etwas mehr Differenzierung gewünscht. Schließlich haben wir als Rentner ohne zu betreuende Kleinkinder im Haushalt die „geschenkte“ Zeit nicht nur als negativ empfunden. Ohne einen begleitenden Kontext kann das aber auch die Ergebnisse verzerren. Das sollte grundsätzlich bei allen Umfragen stärker bedacht werden, damit die momentane Situation mit gesehen wird.

Beispiel: Ich soll sagen, was ich gestern gegessen habe. Wenn ich aber gestern krank war und dies nicht erwähnen konnte, gibt es ein falsches Bild. Sicher ist es statistisch vielleicht nicht relevant, es könnte aber auch eine größere Anzahl der Befragten betreffen.

Generell sollte der Einfluss seriöser Wissenschaft auf den politischen Alltag größer sein. Das objektiviert und kann vielleicht auch besser von den Menschen verstanden werden (ein Problem gerade in heutiger Zeit!!!)

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