Julia Ortmann hat ihre Bachelor-Arbeit in Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung über die App PIA geschrieben – im Interview verrät sie uns Genaueres.
Woher kommen Sie ursprünglich und wo haben Sie studiert?
Ich komme ursprünglich aus Hannover und habe im Bachelor Medizinisches Informationsmanagement an der Hochschule Hannover studiert.
Können Sie uns dieses Thema Ihrer Bachelor-Arbeit kurz erklären?
In meiner Bachelorarbeit habe ich untersucht, welche Faktoren die Nutzerakzeptanz und das regelmäßige Nutzen des eResearch-Systems PIA beeinflussen. Diese App wurde vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung entwickelt und innerhalb der NAKO Level-3 Studie ZIFCO im Studienzentrum Hannover erstmals eingesetzt, um Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren und dem Verlauf von Infektionskrankheiten zu untersuchen. Die damals etwa 300 Teilnehmenden nutzen die App, um wöchentlich Fragebögen zu ihrem Gesundheitszustand zu beantworten, spontan Krankheitssymptome zu melden und Angaben zu möglichen Risikofaktoren für den Verlauf einer Erkrankung zu machen. Wenn sie erkrankt sind, können die Teilnehmenden auch Nasenabstriche zur Analyse einsenden. Um die Eignung von PIA in epidemiologischen Studien wie ZIFCO zu bestimmen, habe ich die Nutzerakzeptanz von PIA untersucht und welche Faktoren die regelmäßige Nutzung beeinflussen.
Wie sind Sie auf die Idee für dieses Thema gekommen?
Ich hatte während meines Studiums ein Pflichtpraktikum am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung absolviert und habe währenddessen schon im ZIFCO Projekt gearbeitet. Das Thema fand ich interessant, weil eResearch-Systeme wie PIA unter anderem die Datenerhebung in epidemiologischen Studien vereinfachen können, und wollte deshalb meine Bachelor-Arbeit darüber schreiben.
Was für Erkenntnisse lassen sich aus Ihrer Bachelor-Arbeit ziehen?
Meine Ergebnisse werden bald im Rahmen eines Papers veröffentlicht und können dann nachgelesen werden.
Wie ging es nach der Bachelor-Arbeit für Sie weiter?
Nach dem Bachelor-Studium habe ich eine Zeitlang weiter am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung gearbeitet, in einer anderen Studie, in der es um Corona-Antikörper ging. Im Oktober 2021 habe ich dann mein Master-Studium der Epidemiologie in Mainz begonnen.
Was wollten Sie als Kind werden?
Nein, als Kind noch nicht, aber ich habe mich schon immer für Medizin und Forschung interessiert. Zwischendurch habe ich auch mal darüber nachgedacht, Psychologie zu studieren, aber im Nachhinein würde ich alles wieder genauso machen. Bereits im 2. Semester des Bachelor-Studiums hatte ich ein Modul zum Thema Statistik und Epidemiologie, das mich damals begeistert hat, und ich wollte unbedingt weiter in dieser Richtung forschen. In Zukunft möchte ich auf jeden Fall in der Forschung arbeiten, aber in welchem Bereich der Epidemiologie genau, weiß ich noch nicht – das wird sich dann mit der Zeit zeigen.
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Ich gehe gerne wandern, lese viel und höre Musik. Zudem beschäftige ich mich hobbymäßig mit Astronomie und lerne seit einigen Jahren Chinesisch – das ist ein sehr guter Ausgleich zum Studium.