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Neurologische und psychiatrische Erkrankungen bilden einen wichtigen Teil des Untersuchungsprogramms der NAKO Gesundheitsstudie. Während neurologische Erkrankungen häufig, aber nicht ausschließlich, Menschen in höherem Lebensalter betreffen und mit erheblichen körperlichen oder kognitiven Einschränkungen einhergehen können, treten psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen, oft früh im Leben und in allen Altersgruppen auf. Psychische Gesundheit ist wesentlich für die Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und soziale Teilhabe. Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit sind weit verbreitet und reichen von leichten Einschränkungen des seelischen Wohlbefindens bis hin zu schweren psychischen Störungen.
Ziel der Expertengruppe ist es, die entstehenden Daten der NAKO Gesundheitsstudie aus dem Themenfeld neurologisch-psychiatrischer Erkrankungen durch Qualitätssicherung der Rohdaten aufzubereiten, Funktionsscores aus den erhobenen Skalen und Untersuchungsergebnissen abzuleiten und zu kategorisieren und gemeinsam übergreifende Datenauswertungen im Themenfeld vorzunehmen. Zu diesem Zweck hat sich die Expertengruppe folgendes Arbeitsprogramm gegeben:
1) Qualitätssicherung der Daten der Erstuntersuchung und zusammenhängende Publikation (s.u.) von Ergebnissen wichtiger Skalen, Scores und Untersuchungsverfahren aus dem Themenfeld neurologische und psychiatrische Erkrankungen (abgeschlossen seit 1/2022)
2) Qualitätssicherung der Daten der Zweituntersuchung aus dem Themenfeld (abgeschlossen seit 5/2025)
3) Validierung von Krankheitsdiagnosen der Erstuntersuchung aus dem Themenfeld durch Vergleich mit Krankenkassendiagnosen (für NAKO-Teilnehmende mit entsprechender Zustimmung, Projekt läuft)
4) Durchführung gemeinsamer Auswertungen (initiiert durch jeweils mehrere Gruppenmitglieder) von Fragestellungen zur Häufigkeit und Entstehung von Depressionen und/oder Angststörungen, sowie ausgewählten, neurologischen Erkrankungen, vor dem langfristigen Ziel Erkrankungen besser zu verstehen und Präventionsstrategien zu verbessern.
5) Wissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit durch Organisation von Vorträgen und Symposien, um die Öffentlichkeit sowie die deutsche und internationale Forschungsgemeinschaft über die Aktivitäten der Expertengruppe und über die Möglichkeiten, NAKO-Daten für Forschungszwecke zu neurologisch-psychiatrischen Fragestellungen zu nutzen, zu informieren.
Aus den Punkten 1) und 2) sind verschiedene Einteilungen von Skalen oder Scores entstanden (beispielsweise Domänenscores und kategorielle Einteilung kognitiver Funktionen, kategorielle Einteilung von Kopfschmerztypen, Einteilung der Riechfunktion), die für Auswertungen von Datennutzenden zur Verfügung stehen. Die Gruppenkoordinatoren stehen dabei für Beratungen zur Verfügung. Aus Punkt 4) sind bereits eine Reihe von Publikationen entstanden und es kommen laufend neue hinzu (s.u.). Im Rahmen von Punkt 5) wurden bereits verschiedene Symposien auf den Tagungen unterschiedlicher Fachgesellschaften von der Expertengruppe organisiert.
Prof. Dr. Klaus Berger
Dr. Fabian Streit (Stellv. Sprecher)
Zentrale Ergebnisse:
Kindheitstraumata: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten zeigen, dass traumatische Erfahrungen im Kindesalter mit einem höheren Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen im Erwachsenalter verbunden waren.
Rheuma und Arthrose: Die Studie zeigte, dass Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen häufiger an Depressionen oder Angststörungen litten als Menschen mit Arthrosen. Bei kognitiven Funktionstests unterschieden sich die beiden Gruppen jedoch nicht.
Einsamkeit und Pandemie: Als einsam betrachteten sich 32 Prozent der NAKO-Teilnehmenden während des ersten Lockdowns in Deutschland – und zwar 26 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen. Ältere Personen waren weniger betroffen als junge Menschen. Insgesamt gaben 80 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie manchmal oder oft das Gefühl des Fehlens der Gesellschaft anderer empfunden hatten.
Rodriguez FS, Röhr S, Dragano N, et al. Low income, being without employment, and living alone: how they are associated with cognitive functioning—Results from the German national cohort (NAKO). Aging, Neuropsychology, and Cognition. 2024:1-16. http://doi.org/10.1080/13825585.2024.2438825
Klinger-König J, Erhardt A, Streit F, et al. Childhood trauma and somatic and mental illness in adulthood—findings of the NAKO health study. Deutsches Ärzteblatt international. 2024. http://doi.org/10.3238/arztebl.m2023.0225
Callhoff J, Berger K, Albrecht K, Strangfeld A. Depression, anxiety and cognitive function in persons with inflammatory rheumatic diseases: cross-sectional results from the German National Cohort (NAKO). RMD Open. 2024;10(4):e004808. http://doi.org/10.1136/rmdopen-2024-004808
Stein J, Pabst A, Berger K, et al. Mental health of individuals with pre-existing mental illnesses at the beginning of the COVID-19 pandemic: results of the German National Cohort (NAKO). Front Public Health. 2024;12:1451631. http://doi.org/10.3389/fpubh.2024.1451631
Streit F, Völker MP, Klinger-König J, et al. The interplay of family history of depression and early trauma: associations with lifetime and current depression in the German national cohort (NAKO). Front Epidemiol. 2023;3:1099235. http://doi.org/10.3389/fepid.2023.1099235
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Koschig, M, Conrad I, Berger K, Baune BT, Grabe H, Gerstorf D, Meinke-Franze C, Völzke H, Mikolajczyk R, Leitzmann M, Fricke J, Keil T, Koch-Gallenkamp L, Perna L, Obi N, Pabst A, Riedel-Heller S: The mediating role of personality traits in the association between childhood trauma and depressive symptoms in young adulthood. J Affect Dis 338 (2023), 373-379. doi: 10.1016/j.jad.2023.06.027
Berger K, Rietschel M, Rujescu D: The value of ‘mega cohorts’ for psychiatric research. World J Biol Psychiatry (2022), 1-5, doi: 10.1080/15622975.2021.2011405
Klinger-König J, Streit F, Erhard A, Kleineidam L, Schmiedek F, Schmidt B, NAKO Investigators, Wagner M, Deckert J, Rietschel M, Berger K, Grabe HJ: The Assessment of Childhood Maltreatment and its Associations with Affective Symptoms in Adulthood: Results of the German National Cohort. World J Biol Psychiatry (2022), 1-12. doi: 10.1080/15622975.2021.2011406
Berger, K., Riedel-Heller, S., Pabst, A. et al. Einsamkeit während der ersten Welle der SARS-CoV-2-Pandemie – Ergebnisse der NAKO-Gesundheitsstudie. Bundesgesundheitsbl 64, 1157–1164 (2021). https://doi.org/10.1007/s00103-021-03393-y
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