Start der Zusatzstudie zur Erforschung von Multipler Sklerose: Aufruf zur Teilnahme

Die ersten Einladungsbriefe sind an die NAKO Teilnehmenden, welche für die Zusatzstudie StERKE in Frage kommen, versandt worden. StERKE steht für „Studie zum Einfluss von Risikofaktoren auf den Krankheitsverlauf und die Entstehung der Multiplen Sklerose“ und ist innerhalb des NAKO Konsortiums das Sonderprojekt zum Thema Multiplen Sklerose.

„Wir wenden uns an die NAKO Teilnehmerinnen, die bei der Basisuntersuchung, der Folgeuntersuchung und/oder der Befragung zum Gesundheitsstatus berichtet haben, an Multiplen Sklerose (MS) erkrankt zu sein“, erklärt die Doktorandin Anja Holz vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Sie ist für die Organisation der Studie verantwortlich. In Deutschland schätzt man die Anzahl der MS-Betroffenen auf ca. 240.000.

„MS gehört zu den selten auftretenden Krankheiten, für die ein großer Forschungsbedarf besteht“, berichtet Professor Dr. Heiko Becher, Institutsdirektor und Abteilungsleiter Epidemiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und wissenschaftlicher Projektleiter der NAKO Studie am Standort Hamburg.

„Auch fehlen populationsbasierte Studien auf der Basis der seit 2017 geltenden Diagnosekriterien. Die StERKE-Studie soll dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.“

Prof. Dr. Heiko Becher, Wissenschaftlicher Projektleiter der NAKO Studie am Standort Hamburg

„Um valide Ergebnisse zu erhalten, bitten wir alle NAKO Teilnehmenden mit MS sowie die für die Studie ausgewählte NAKO Teilnehmenden ohne MS, die Einladung anzunehmen und aktiv einen Beitrag zur Aufklärung dieser seltenen, aber für die Betroffenen so tückischen Krankheit zu leisten.“, so der Aufruf der Wissenschaft. Projektleiter der StERKE-Studie sind Prof. Dr. Heiko Becher sowie Prof. Dr. Christoph Heesen, Leiter der MS-Tagesklinik am UKE Hamburg. Weitere Projektbeteiligte sind neben den 18 NAKO Studienzentren auch das St. Josef-Hospital Klinikum der Ruhr-Universität Bochum (vertreten durch Prof. Dr. Kerstin Hellwig), das Experimental and Clinical Research Center der Charité (vertreten durch Prof. Dr. Paul Friedemann) sowie weitere Forscherinnen.

Die individuelle Einladung zur Teilnahme an StERKE senden automatisch die NAKO Studienzentren, die vor Ort auch die Ansprechpartner für Rückfragen sind.

   

Weitere Informationen

StERKE als Level-3-Projekt der NAKO Gesundheitsstudie
Die StERKE-Studie (Studie zum Einfluss von Risikofaktoren auf den Krankheitsverlauf und die Entstehung der Multiplen Sklerose) ist ein Level 3-Projekt innerhalb der NAKO. Level 3-Projekte stellen inhaltliche Erweiterungen des bestehenden Programms dar, die durch eines oder mehrere Mitglieder des NAKO e. V. in Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern (nationale oder internationale Forschergruppen) initiiert, finanziert und durchgeführt werden.
Im Rahmen der NAKO Gesundheitsstudie werden häufig in der Bevölkerung auftretende Erkrankungen wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen oder Diabetes mellitus sowie deren Risikofaktoren intensiv untersucht. Trotz des umfassenden Krankheitsspektrums, das durch diese bevölkerungsbasierte Gesundheitsstudie abgedeckt wird, können nicht alle Erkrankungen detailliert und in die Tiefe gehend untersucht werden. Dies ist der Fall vor allem bei selten auftretenden Erkrankungen wie z.B. der Multiplen Sklerose (MS). Schätzungen zufolge leiden weltweit ca. 2.8 Millionen Menschen unter MS. In Deutschland beziffert man die Betroffenen auf 240.000 (Tendenz: steigend).
Speziell für die Erforschung von MS ist das Sonderprojekt StERKE entstanden. StERKE wurde vom Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie (unter der Leitung von Prof. Dr. Heiko Becher) und von der MS-Tagesklinik am Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose (unter der Leitung von Christoph Heesen) vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) initiiert. Die
Organisatorin am UKE ist die Doktorandin Anja Holz. Weitere Projektbeteiligte sind neben den 18 NAKO Studienzentren auch das St. Josef-Hospital Klinikum der Ruhr-Universität Bochum (vertreten durch Prof. Dr. Kerstin Hellwig) und das Experimental and Clinical Research Center der Charité (vertreten durch Prof. Dr. Paul Friedemann) sowie weitere Wissenschafterinnen und Wissenschaftler. Zu den 18 Studienzentren zählen das Studienzentrum (SZ) Augsburg, das SZ Berlin Nord, das SZ Berlin Mitte, das SZ Berlin Süd/Brandenburg, das SZ Bremen, das SZ Düsseldorf, das SZ Essen, das SZ Freiburg, das SZ Halle, das SZ Hamburg, das SZ Hannover, das SZ Kiel, das SZ Leipzig, das SZ Mannheim, das SZ Münster, das SZ Neubrandenburg, das SZ Regensburg und das SZ Saarbrücken.

Ansprechpartner für die Presse

Dr. Friederike Fellenberg
NAKO Gesundheitsstudie
Leiterin Projekt- und Wissenschaftskommunikation
Am Taubenfeld 21/2
69123 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42620-62
E-Mail: friederike.fellenberg@nako.de

NAKO Gesundheitsstudie

Die NAKO Gesundheitsstudie ist die größte Langzeit-Bevölkerungsstudie in Deutschland. In 18 Studienzentren werden seit 2014 über 200.000 zufällig ausgewählte Personen medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten befragt. Zum Start der Studie waren die Teilnehmenden im Alter von 20 – 69 Jahren. 

Die NAKO Gesundheitsstudie ist eine prospektive epidemiologische Kohortenstudie. Die Forschenden beobachten dabei eine große Gruppe, eine sogenannte Kohorte, aus gesunden, kranken oder ehemals kranken Menschen über eine lange Zeitspanne. Ziel ist es, durch wissenschaftliche Auswertungen der Daten der Teilnehmenden, Häufigkeit und Ursachen von Volkskrankheiten wie beispielsweise Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen aufzuklären, Risikofaktoren zu erkennen und Wege für eine wirksame Vorbeugung und Früherkennung aufzuzeigen. 

Das Forschungsprojekt wird von 26 Einrichtungen getragen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und weiteren Forschungsinstituten in Deutschland arbeiten in einem bundesweiten Netzwerk zusammen. Die Studie wird vom Verein NAKO e.V. durchgeführt. Finanziert wird sie aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Helmholtz-Gemeinschaft und der beteiligten Bundesländer.  

www.nako.de

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