Von der Planungstheorie über den konkreten Plan bis zur Praxis

Professor Dr. Klaus Berger war schon in die Planungsphase als Experte für neurologisch-psychiatrische Erkrankungen in der NAKO Gesundheitstudie involviert.

Was wollten Sie als Kind werden?

Schwierige Frage, ist schon sehr lange her und es gab wichtigere Dinge, z.B. ob der Fußball aufgepumpt war, definitiv aber nicht Lokomotivführer, Modedesigner oder Wissenschaftler. Konkretere Ideen so um das Abi herum waren Biologe oder Medizintechniker.

Was war Ihr Antrieb, sich der Wissenschaft zu widmen?

Während des Medizinstudiums Kennenlernen und verstärktes Interesse an Konzepten zur Prävention und globalen Gesundheit der WHO. Nach mehreren Jahren klinischer Tätigkeit Rückbesinnung darauf, Neugier und Wunsch Zusammenhänge und Analysen selbst durchzuführen, verbunden mit der Einsicht, sich dafür noch weiterbilden zu müssen

Was haben Sie studiert?

Nach dem Abitur habe ich erst eine Lehre als Energieanlagenelektroniker gemacht und dann Humanmedizin, später noch Gesundheitswissenschaften und Epidemiologie studiert

Wie sind Sie zur NAKO Gesundheitsstudie gekommen?

Ich wurde 2009 als Experte für den Themenbereich neurologisch-psychiatrische Erkrankungen und Syndrome in das ursprünglich zehn Personen umfassende, Planungskomitee berufen und bin seitdem in verschiedenen Funktionen dabei.

Was fasziniert Sie am Forschungsprogramm der NAKO Gesundheitsstudie besonders?

Allgemein ist es nach wie vor faszinierend zu sehen, wie ein solches riesiges Projekt aus der Planungstheorie über den konkreten Plan und alle nachfolgenden Anpassungen in der Praxis, mit all‘ ihren täglichen kleinen Schwierigkeiten, ankommt, Daten erhebt, diese aufbereitet und sie dann von mehr als 200.000 Menschen zur Auswertung zur Verfügung stehen. Inhaltlich ist während der Pandemie, von der niemand damals etwas ahnte, das Thema psychische Gesundheit enorm gefragt und die NAKO kann und hat hier bereits interessante und wichtige Ergebnisse aufgezeigt. Dies zeigt, dass die damals gewählten Fragen und Skalen zur psychischen Gesundheit auch in dieser unvorhersehbaren Situation wichtige Informationen geben können. Inhaltlich interessiere ich mich natürlich darüber hinaus für Risiko- und Protektivfaktoren für neurologische Erkrankungen, wie dem Schlaganfall, dem Parkinson- oder dem Restless-Legs-Syndrom, und bei den psychiatrischen Krankheiten v.a. für die Depression.

Wenn Sie nicht forschen, was tun Sie zur Entspannung?

Bronze oder Beton oder beides gießen, (moderne) Kunst gucken, wenn man darf, danach (d.h. nach dem Gießen oder Gucken oder beidem) gerne nett kochen.

Mehr aus „