Daten aus epidemiologischen und experimentellen Studien lassen den Schluss zu, dass Erkrankungen des Mundraums (parodontale Erkrankungen) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (kardiovaskuläre Erkrankungen) nicht nur gemeinsame Risikofaktoren haben, sondern, dass parodontale Erkrankungen selbst einen Risikofaktor für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems darstellen.
Im Projekt Parocard wurden Level 2-Teilnehmende einer zahnärztlichen Untersuchung unterzogen. Der Befund sollte zwischen gesunden Teilnehmenden, Teilnehmenden mit Vorliegen von Zahnfleischentzündungen und Teilnehmenden mit entzündetem Zahnhalteapparat (Parodontitis) unterscheiden. Veränderungen der oralen Situation sollten nach vier bis fünf Jahren klinisch durch erneute Messungen im Rahmen der Nachuntersuchung der NAKO Gesundheitsstudie und alle zwei Jahre durch einen validierten Fragebogen erfasst werden.
Zusätzlich wurde die Intima-Media-Dicke (Innendicke der Gefäßwand) der Halsschlagader gemessen, um Veränderungen der Gefäße (Atherosklerose) festzustellen. Weitere Daten wie z. B. die funktionelle Messung der Gefäßelastizität, als wichtiger Faktor zur Ermittlung des Risikos zukünftiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sollten in die Auswertung miteinbezogen werden.