Fußball-Projekt: die SoccHealth-Study

„SoccHealth – Gesundheitsstatus von Ex-Fußballprofis “ erforscht, wie sich physische Belastungen während der Sportkarriere von Profi-Fußballer*innen auf deren Gesundheit im mittleren und höheren Lebensalter auswirken. Der allgemeine Gesundheitsstand und die Krankheitsprävalenzen von Ex-Fußball-Profis wird mit der Allgemeinbevölkerung verglichen.

„Ich möchte allen Fußballkolleginnen und -kollegen ans Herz legen, sich daran zu beteiligen. Je mehr daran teilnehmen, desto umfangreicher und aussagekräftiger die daraus gewonnenen Daten“, Melanie Behringen.

Melanie Behringer (Fotos: Karsten Lauer)

Bislang wurde wenig erforscht, ob ehemalige Fußballprofis durch die physischen Belastungen in ihrer Fußballkarriere im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein niedrigeres, gleiches oder höheres Risiko für die großen Volkskrankheiten (z.B. Hypertonie, Diabetes, Schlaganfall) aufweisen. Insbesondere die langfristigen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und metabolische Erkrankungen gelten in dieser Subpopulation als wenig erforscht. Im Rahmen Deutschlands größter Kohortenstudie, der NAKO Gesundheitsstudie, sollen bis zu 500 ehemalige professionelle Fußballspieler*innen medizinisch untersucht und zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt werden.

Anhand des umfangreichen Untersuchungsprogramms (inkl. MRT Untersuchung) und Datensatzes von über 205.000 Teilnehmer*innen bietet die NAKO Gesundheitsstudie eine einmalige Möglichkeit, das Risiko für chronische Erkrankungen der Ex-Profis zu untersuchen und anhand ihres besonderen Belastungs- und Fitnessprofils mit dem der Allgemeinbevölkerung zu vergleichen.

An dem Forschungsprojekt beteiligen sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB), die Deutsche Fußball Liga (DFL) und die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG, gesetzliche Unfallversicherung von professionellen Fußballspieler/innen) sowie Wissenschaftler*innen der NAKO Gesundheitsstudie und der Universität des Saarlandes. Die Erkenntnisse der Studie dienen einem besseren Verständnis der Langzeitauswirkungen von Hochleistungssport und sollen in die sportmedizinische Betreuung im Profisport sowie auf Präventionskonzepte im Breitensport übertragen werden.

„Es ist das erste Mal, dass ich an einer wissenschaftlichen Studie teilnehme“, Sven Kretschmer.

Claudia Müller hat das NAKO Studienzentrum in Berlin Nord gewählt, um an der MRT-Untersuchung teilnehmen zu können.

Fred Arbinger im NAKO Studienzentrum Regensburg mit Untersucherin, Gudrun Kopp

Claudia Klein im NAKO Studienzentrum Düsseldorf

Stefan Lorenz und Harald Kügler im NAKO Studienzentrum Essen

Vorgehensweise
Insgesamt werden bis zu 500 ehemalige Fußballspieler und Fußballspielerinnen im Alter von 40 bis 69 Jahren über den DFB, DFL und die VBG für die Studie rekrutiert. Die Untersuchung wird in einem der 18 deutschlandweit verteilten NAKO Studienzentren durchgeführt. Die Vergleichbarkeit der Daten wird ermöglicht, indem die ehemaligen Fußballspieler*innen dasselbe Untersuchungsprogramm wie die NAKO Teilnehmer/innen durchlaufen. Um das besondere Belastungsprofil der Ex-Profis während ihrer Sportkarriere abzubilden, werden zusätzliche Profisport-bezogene Variablen aus bestehenden Datenbanken des Profisports erhoben (z.B. Spielposition, Spielniveau, Anzahl Spieleinsätze), um eine Traumamatrix zu erstellen. Zusätzlich wird im Rahmen des Untersuchungsprogramms ein Profifußball bezogener Fragebogen eingesetzt. Die erhobenen Daten der Ex-Profis werden in der zentralen Studiendatenbank der NAKO Gesundheitsstudie zusammengeführt und anschließend hinsichtlich gesundheits- und sportmedizinischer Fragestellungen ausgewertet, wobei die NAKO Teilnehmer*innen als Kontrollgruppe dienen.