Zur Gesundheit ehemaliger Fußballprofis: Die Untersuchungsphase der SoccHealth-Studie geht zu Ende

Bis Ende September finden noch die Untersuchungen und Tests der Fußballerinnen und Fußballer im Rahmen der SoccHealth-Studie statt. Die SoccHealth-Studie ist ein Zusatzprojekt der NAKO Gesundheitsstudie (NAKO) zum Gesundheitszustand von ehemaligen Fußballprofis. Bisher haben 336 ehemalige Fußballerinnen und Fußballer daran teilgenommen. Anlässlich einer Qualitätssicherung haben NAKO Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler die ersten SoccHealth Datensätze ausgewertet. „Im Einzelnen liegen bisher Daten von 213 Sportlern und 33 Sportlerinnen vor“, so Professor Dr. Klaus Berger, zuständiger NAKO-Wissenschaftler für dieses Projekt. Etwa 80 Prozent der männlichen Profis hatten in der 1. Bundesliga gespielt, im Mittel 5 Saisons. Unter den weiblichen Profis waren 90 Prozent in Liga 1 und im Mittel 11 Spielzeiten.

Das Novum der SoccHealth-Studie gegenüber ähnlichen Studien liegt in dem Vergleich des Gesundheitszustandes, der körperlichen Funktionen und der Krankheitshäufigkeiten zwischen der ehemals hochaktiven Gruppe der Ex-Profis und den NAKO Teilnehmenden, die sehr unterschiedliche Umfänge körperlicher Aktivität aufweisen. „Manche der bisherigen Ergebnisse waren erwartbar, z. B., dass Arthrosen bzw. Gelenkverschleiß von etwa zwei Dritteln der männlichen Spieler und ungefähr der Hälfte der weiblichen angegeben wurden“, berichtet der Wissenschaftler aus Münster. Resultate zu einer Vielzahl weiterer Erkrankungen und Funktionen, z.B. zum Bluthochdruck, der Lungenfunktion, Körperzusammensetzung oder der Greifkraft werden mit Spannung nach Abschluss aller SoccHealth Untersuchungen erwartet.

Für diese erste Übersicht wurden alle bis Sommer 2022 stattgefundenen Untersuchungen ausgewertet. Im Fokus des SoccHealth Projektes stehen die Auswirkungen extremer physischer Belastungen während der aktiven Karriere auf die Gesundheit im mittleren und höheren Lebensalter von ehemaligen Fußball-Profis. Teilnahmekriterien sind ein Alter zwischen 40 und 69 Jahren und eine aktive Spielzeit von mindestens einem Jahr in der 1. bzw. 2. Bundesliga. Die SoccHealth-Studie wird vom Deutschen Fußball-Bund e. V., der Deutschen Fußball Liga GmbH, der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Untersuchungsphase der ehemaligen Profis endet zum 30. September 2023. Auswertungen und Publikationen zu allen eingeschlossenen Ex-Profis werden ab 2024 erscheinen.

SoccHealth ist eine vom Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Deutschen Fußball Liga (DFL), der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG – gesetzliche Unfallversicherung) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Studie, die von der NAKO Gesundheitsstudie durchgeführt wird. Weitere Infos zur SoccHealth-Studie finden sich in diesem Artikel. 

Weitere Informationen

Kontakt

Prof. Dr. Klaus Berger
Institutsdirektor Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität
Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude D3
Domagkstraße 3
48149 Münster
bergerk@uni-muenster.de

Ansprechpartner für die Presse

Dr. Friederike Fellenberg
NAKO Gesundheitsstudie
Leiterin Projekt- und Wissenschaftskommunikation
Am Taubenfeld 21/2
69123 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42620-62
E-Mail: friederike.fellenberg@nako.de

NAKO Gesundheitsstudie

Die NAKO Gesundheitsstudie ist die größte Langzeit-Bevölkerungsstudie in Deutschland. In 18 Studienzentren werden seit 2014 über 200.000 zufällig ausgewählte Personen medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten befragt. Zum Start der Studie waren die Teilnehmenden im Alter von 20 – 69 Jahren. 

Die NAKO Gesundheitsstudie ist eine prospektive epidemiologische Kohortenstudie. Die Forschenden beobachten dabei eine große Gruppe, eine sogenannte Kohorte, aus gesunden, kranken oder ehemals kranken Menschen über eine lange Zeitspanne. Ziel ist es, durch wissenschaftliche Auswertungen der Daten der Teilnehmenden, Häufigkeit und Ursachen von Volkskrankheiten wie beispielsweise Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen aufzuklären, Risikofaktoren zu erkennen und Wege für eine wirksame Vorbeugung und Früherkennung aufzuzeigen. 

Das Forschungsprojekt wird von 26 Einrichtungen getragen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und weiteren Forschungsinstituten in Deutschland arbeiten in einem bundesweiten Netzwerk zusammen. Die Studie wird vom Verein NAKO e.V. durchgeführt. Finanziert wird sie aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Helmholtz-Gemeinschaft und der beteiligten Bundesländer.  

www.nako.de

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