Entwicklung neuer Methoden zur Analyse der NAKO Daten

SOMNOwatch. Quelle: NAKO Gesundheitsstudie

„Es ist toll, innerhalb der NAKO Gesundheitsstudie so gut vernetzt zu sein“, sagt Doktorand Johannes Zschocke. Seit Oktober 2017 promoviert Zschocke an der Uni Halle/Wittenberg, wobei der er mit der sogenannten SOMNOwatch arbeitet. Worum es sich dabei handelt, erzählt er uns im Interview.

An welcher Uni promovieren Sie, und seit wann arbeiten Sie an Ihrer Dissertation?

Ich promoviere an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg, arbeite seit Oktober 2017 an der Dissertation und werde voraussichtlich im Sommer 2022 meine Promotion abschließen.

Was haben Sie studiert und wie kam die Verbindung zur NAKO Gesundheitsstudie zustande?

Vor meiner Promotion habe ich an derselben Uni medizinische Physik studiert und habe bei PD Dr. Jan Kantelhardt, bei dem ich nun ebenfalls promoviere, meine Masterarbeit geschrieben. Über ihn kam die Verbindung zur NAKO zustande. Mithilfe von ca. 3400 Datensätzen von NAKO-Teilnehmenden habe ich dann auch meine Masterarbeit „Bi- und trivariate Analyse von Langzeit-EKG- und Beschleunigungsmessungen“ geschrieben. Dabei ging es um die sogenannte SOMNOwatch: Das ist eine Art Smartwatch. Im Rahmen meiner Masterarbeit haben wir eine Methode entwickelt, um die Fitness von Probanden zu testen, und dabei auch Messungen auf dem Laufband durchgeführt.

Wie lautet der Titel Ihrer Dissertation und was ist das genaue Thema?

Der Titel meiner Dissertation lautet „Time series analysis of biomedical signals“ (deutsch: „Zeitreihenanalyse von biomedizinischen Signalen“, Anm. d. Redaktion). Wenn man elektrische Signale des Herzmuskels oder die Bewegungen des Handgelenks über 24 Stunden aufzeichnet, entstehen lange Zeitreihen von Signalen. Bei meiner Dissertation geht es darum, mithilfe der SOMNOwatch festzustellen, wie sich diese Signale untersuchen und auswerten lassen.

Gibt es bereits Erkenntnisse, die Sie aus Ihrer Forschung für die Dissertation ziehen können?

Bisher ging es hauptsächlich um die Entwicklung neuer Methoden zur Analyse der Daten, noch nicht die Auswertung zur medizinischen Diagnostik. Ich habe mir die Daten mehrerer Studien angesehen, in denen Teilnehmende im Schlaflabor waren. Während des Schlafs wurden von der SOMNOwatch Pulswellen, die vom Herz ausgingen, aufgezeichnet. Dadurch ließ sich die Herzfrequenz rekonstruieren, und wir konnten z. B. feststellen, wie schnell das Blut vom Herzen zum Handgelenk läuft, und wie sich die Atmung beim Schlafen verändert.

Inwiefern hat die NAKO Gesundheitsstudie Ihnen bei Ihrem Projekt geholfen?

Für die Promotion warte ich noch auf die Genehmigung, auch NAKO-Daten verwenden zu dürfen. Aber da sieht es momentan sehr gut aus. Doch abgesehen von dem großen Datensatz der NAKO ist es auch toll, so gut vernetzt zu sein: Innerhalb der NAKO gibt es sehr viele Expertengruppen, und ich habe einige Forschende mit großer Expertise kennengelernt, was sehr hilfreich für mich war.

Was wollten Sie als Kind werden? Und auf welchem Weg sind Sie dann zu Ihrem Studium und der Forschung gekommen?

Als Kind wollte ich Feuerwehrmann werden, aber während des Abiturs hatte ich bereits ein starkes Interesse an Medizin und Physik entwickelt. Deshalb habe ich mich dann für den passenden Studiengang an der Uni Halle entschieden.

Wenn Sie nicht forschen, was tun Sie zur Entspannung/in Ihrer Freizeit?

Ich verbringe viel Zeit mit meiner Frau und meinen zwei Söhnen – das dritte Kind ist gerade unterwegs. Außerdem spiele ich gerne Fußball, treffe mich mit Freunden und engagiere mich ehrenamtlich bei den Pfadfindern.

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