In unserer Serie über die Mehrlinge in der NAKO Gesundheitsstudie stellen wir Ihnen Gespräche mit Teilnehmenden, Mitarbeitenden und Angehörigen vor, die allesamt als Mehrling auf die Welt gekommen sind!
Herr Gerschwitz, Sie sind kein Teilnehmer der NAKO Gesundheitsstudie (NAKO), woher kommt Ihr Wissen über diese Studie? Aus der Presse?
Nein, nicht aus der Presse – dafür aus erster Hand. Meine Frau arbeitet im Studienzentrum Regensburg. Sie wollte sich beruflich verändern und suchte nach neuen Herausforderungen. Durch einen Tipp im Bekanntenkreis wurde sie – und ich auch indirekt – auf die NAKO aufmerksam gemacht.
Sie sprechen in der Wir-Form, warum?
Wichtige Entscheidungen fällen wir zusammen, ich war also am Entscheidungsprozess beteiligt.
Ihre Frau hat sich für das NAKO Studienzentrum Regensburg als Arbeitgeber entschieden. Was war ausschlaggebend?
Eine Studie – wie die NAKO – mit einem Gesundheitsbezug finde ich persönlich gut. Es ist wichtig, die Auswirkungen von Lebensfaktoren auf die Gesundheit genau zu erforschen, um daraus einen Mehrwert für alle zu gewinnen. Was uns darüber hinaus sehr angesprochen hatte und weiterhin anspricht, ist der Umgang einerseits mit den Teilnehmenden, andererseits der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander. Die Teilnahme an der Studie geschieht auf freiwilliger Basis, die Teilnehmenden werden mit echter Freundlichkeit, Achtung und Respekt behandelt. Was auch wichtig ist, ist das Arbeitsklima, die Tatsache, dass derselbe Umgangston, dieselbe Wertschätzung auch der Arbeit der Mitarbeitenden gilt. Die Arbeitsatmosphäre ist sehr gut.
Ich bin vom NAKO Projekt und von der Kollegialität im Personalumgang angetan.
Vielen Dank für die anerkennende Bemerkung! Nach dem Riesenkompliment kommen wir zum nächsten Schwerpunkt unseres Gespräches. Wie Sie vielleicht wissen, haben wir in der NAKO eine Reihe über Mehrlinge initiiert. Wie der Zufall so will, gehören Sie dazu, denn Sie haben eine Zwillingsschwester.
Außer einer älteren Schwester, der Erstgeborenen, habe ich in der Tat noch eine Zwillingsschwester. Wir sind mehreiige Zwillinge. Man sieht uns an, dass wir zwar verwandt, jedoch nicht dass wir Zwillinge sind. Uns verbindet jedoch eine sehr enge Beziehung miteinander.
Wie soll man sich eine solche enge Beziehung vorstellen? Können Sie diese vielleicht anhand eines Beispiels konkretisieren?
Als Kinder hatten wir unsere eigene Sprache, ein „wirres Zeug“, das keiner außer uns verstanden hat. Aber wir wussten immer, was der andere meinte. Im Laufe der Zeit ist diese Verständigungsart verlorengegangen, doch die enge Bindung ist weiterhin da. Auf unsere besondere emotionale Bindung lässt sich vielleicht hat die Tatsache zurückführen, dass wir spüren, wenn es dem anderen nicht gut geht, und dies auch körperlich. Doch trotz aller Gemeinsamkeiten hat sich im Laufe der Zeit mehr und mehr die eigene Individualität herausgebildet. Darüber hinaus gab es schon von Geburt her sichtbare Unterschiede: Die Mehreiigkeit, das Geschlecht (😉) und … die Händigkeit: ich bin Linkshänder, während meine Schwester Rechtshänderin ist.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Gerschwitz