Bis Ende September 2022 war Prof. Dr. Heiko Becher noch PI in Hamburg, mittlerweile ist er emeritiert und zurück in seiner alten Heimat Heidelberg. Wir haben ihn zu seiner Zeit in Hamburg und seinen zukünftigen Projekten interviewt.

(Quelle: privat.)

  1. Wie lange waren Sie bei der NAKO?

Ich war von Anfang an dabei, habe zu Beginn der Studie noch am Institute of Public Health in Heidelberg gearbeitet und war dort Co-PI des Studienzentrums Mannheim und habe das Universitätsklinikum Heidelberg in der AKO vertreten. 2014 ging ich nach Hamburg, und war dort PI des Studienzentrums. Die Zeit in Hamburg habe ich sehr genossen, aber mittlerweile bin ich als Emeritus wieder zurück in Heidelberg. Dennoch habe ich noch ein paar Projekte und Doktoranden in Hamburg, die ich weiterhin betreue.

 

  1. Was hat Ihnen bei Ihrer Arbeit bei der NAKO am besten gefallen?

Es war toll, mit so vielen netten Kolleginnen und Kollegen zusammen zu arbeiten. Die Mehrheit der deutschen Epidemiologen war an der NAKO beteiligt, und ich hatte mit einigen zu tun. Gerade die Aufbruchsstimmung zu Beginn der Studie war eine schöne Erfahrung. Die NAKO ist wirklich eine tolle wissenschaftliche Studie.

 

  1. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Seit dem 1. Oktober habe ich wieder einen Vertrag an meinem alten Institut in Heidelberg, das mittlerweile Institute of Global Health heißt. Ich weiß noch nicht genau, an welchen Projekten ich konkret arbeiten werde, aber ich werde auf jeden Fall für das Universitätsklinikum Heidelberg die NAKO vertreten. Zudem bin ich immer noch in einigen NAKO-Expertengruppen.

 

  1. Werden Sie weiter forschen? Wenn ja, wo und auf welchen Gebieten?

Ich werde nicht ganz so intensiv forschen wie vorher – ein bisschen mehr Freizeit muss jetzt sein. Die Projekte meiner Doktoranden, einige davon im Rahmen der NAKO, werde ich weiter betreuen. Ich habe früher Projekte in Afrika durchgeführt, das hat mir in der Zeit in Hamburg ein bisschen gefehlt. In Burkina Faso war ich oft – z. B. mit einem Projekt zum Thema Infektionskrankheiten. Jetzt würde ich gerne wieder ein Afrika Projekt machen, das genaue Thema steht noch nicht fest.

 

  1. Was würden Sie Nachwuchskräften in der Epidemiologie empfehlen?

Grundsätzlich empfehle ich, aus dem eigenen Institut raus zu kommen, z.B. nach der Promotion eine neue Position anzunehmen, oder im weiteren Verlauf der Karriere ein Forschungssemester woanders wahrzunehmen. Ich rate den Nachwuchs-Epidemiologinnen und -epidemiologen, sich auch an eigene Projekte heranzutrauen, für die es innerhalb der NAKO praktisch unbegrenzte Möglichkeiten gibt. In der NAKO und durch die NAKO werden sie viel lernen, was sie dann in eigenen Projekten umsetzen können: Recognize and seize the opportunities!

 

  1. Was haben Sie sich für Ihre Freizeit vorgenommen?

Ich möchte mehr Klavier spielen, Sport treiben und mehr reisen – und mir überlegen, was noch dazu kommen könnte. 😊