Für unsere neue Kategorie „Studierende und die NAKO“ haben wir Mihovil Dzolan interviewt, der sich mit seiner Masterarbeit einem oft vernachlässigten Thema gewidmet hat…

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Herr Dzolan, wo haben Sie studiert und an welcher Uni haben Sie Ihre Abschlussarbeit geschrieben?

Ich habe sowohl meinen Bachelor als auch meinen Master an der Technischen Universität München gemacht. Währenddessen habe ich am Helmholtz Zentrum als studentische Hilfskraft gearbeitet, und bin dadurch auch auf die Idee für meine Masterarbeit gekommen.

 

Wie lautet der Name Ihrer Abschlussarbeit und was ist das genaue Thema?

Der Name der Arbeit lautet „Individual and Regional Differences in the Subjective Noise Annoyance in the German National Cohort Health Study” (deutsch: “Individuelle und Regionale Unterschiede in der Subjektiven Lärmbelästigung in der NAKO Gesundheitsstudie“).  Es ging darum, herauszufinden, welche Auswirkungen Lärmbelästigung auf die Menschen in Deutschland hat. Lärm haben wir dabei als subjektives Empfinden definiert.

 

Was war Ihr Antrieb, sich dem Thema Ihrer Abschlussarbeit zu widmen?

Während meiner Arbeit im Helmholtz Zentrum habe ich im Rahmen der Qualitätskontrolle die Daten aus den verschiedenen NAKO-Studienzentren ausgewertet. Mit über 80.000 Teilnehmern war das ein sehr großer Datensatz, mit dem ich sehr gut arbeiten konnte. Und Lärmbelästigung ist einfach ein Gesundheitsrisiko, das den meisten Menschen nicht bewusst ist, daher wollte ich mich dem Thema widmen.

 

Wie lange hat die Arbeit an Ihrer Abschlussarbeit gedauert?

Ich habe bereits in meinem zweitletzten Mastersemester angefangen; insgesamt hat die Arbeit dann etwa, 7-8 Monate, bzw. 1,5 Semester gedauert. Der Aufwand, die zahlreichen Statistiken der NAKO auszuwerten, war groß.

 

Was für Erkenntnisse lassen sich aus Ihrer Abschlussarbeit ziehen?

Lärm ist definitiv ein Gesundheitsrisiko, in Großstädten natürlich noch mehr als in kleineren Orten. Er kann Kreislaufprobleme oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Folge haben. Leider wurde bisher fast ausschließlich in wissenschaftlichen Fachzeitschriften darüber berichtet. Es ist aber absolut wichtig, dass die Menschen erkennen, dass Ruhe ein wichtiger Gesundheitsfaktor ist und ein Bewusstsein dafür entwickeln.

 

Was machen Sie heute beruflich?

Ich arbeite mittlerweile im öffentlichen Dienst, für den Freistaat Bayern, im Bereich Social Management: Ich betreue, vom Freistaat finanzierte soziale Projekt. Ich habe diese Arbeit gewählt, da ich mir eine Auszeit von der Wissenschaft nehmen wollte. Dass ich irgendwann in die Wissenschaft zurückkehre, schließe ich aber nicht aus; ich könnte mir gut vorstellen, später zu promovieren. Allerdings gefällt es mir sehr gut, dass ich in meinem Beruf viel mit Menschen zu tun habe, schon während des Studiums habe ich mich für soziale Projekte engagiert und war ehrenamtlich tätig.

Was wollten Sie als Kind werden? Und auf welchem Weg sind Sie dann zu Ihrem Studium gekommen?

Als Kind wollte ich Präsident werden, aber mit der Zeit bin ich von dieser Idee weggekommen. Dann wollte ich, wie viele andere, Arzt werden, habe in meinem Studienfach aber eine gute Alternative gefunden, die ich jedem empfehlen kann, da das Fach sehr interdisziplinär ist und auf jeden Fall Zukunft hat.

 

Wenn Sie nicht forschen, was tun Sie zur Entspannung/in Ihrer Freizeit?

Ich treibe gerne Sport, wenn ich es zeitlich einrichten kann; gehe seit der Pandemie z. B. oft joggen. Zudem verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden, lese viel und höre Musik.