Max Hassenstein
Bildquelle: privat

Seit April 2019 forscht Max Hassenstein am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Im Interview berichtet er uns unter anderem von seiner Arbeit im Bereich der Epidemiologie und deren Verbindung zur NAKO.

Was haben Sie studiert?

Ich habe zunächst Medizinisches Informationsmanagement in Hannover studiert, dann in Bremen meinen Master in Epidemiologie gemacht und seit April 2019 arbeite ich am HZI an meiner Dissertation. Das Promotionsprogramm dauert normalerweise etwa drei Jahre, durch die Corona-Pandemie hat sich alles etwas nach hinten verschoben. Für einige Monate habe ich bei der Anpassung von SORMAS (Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System) für den Öffentlichen Gesundheitsdienst mitgewirkt. Voraussichtlich werde ich im Herbst 2022 meine Promotion abschließen.

 

Worüber schreiben Sie Ihre Dissertation?

Der vorläufige Titel lautet “Factors associated with infections and microbiota, and methodological consideration in assessing infections in cohorts“ (deutsch: „Faktoren, die mit Infektionen und der Mikrobiota assoziiert sind, und methodische Erwägungen bei der Ermittlung von Infektionen in Kohorten“, Anm. d. Red.). Zunächst bewerte ich die Datengrundlage der NAKO hinsichtlich der erfassten Infektionserkrankungen, dazu gehören z. B. Untersuchungen zur Datenqualität. Dann möchte ich anhand der NAKO-Daten herausfinden, welche Faktoren mit Infektionen, bspw. mit Atemwegsinfekten, assoziiert sind.

 

Gibt es schon erste Erkenntnisse aus Ihrer Forschung?

Ja, es ist bereits ein Paper zum Thema Infektionen in der NAKO erschienen („Selbst berichtete Infektionen in der NAKO Gesundheitsstudie – Einordnung in die gegenwärtige Forschungslandschaft“, Anm. d. Red.). Darin geht es um den Fragebogen, den die Teilnehmenden selbst ausfüllen. Wir, die Autoren, haben berichtet, wie häufig die Teilnehmenden welche Infektionserkrankungen angegeben haben, sowie eine Einordnung der NAKO in bereits bestehende Studien vorgenommen. Hier kommen wir zu dem Schluss, dass die NAKO einen großen Mehrwert durch ihr Design und die Anzahl der Studienteilnehmenden bietet, vor allem auch perspektivisch durch den langen Beobachtungszeitraum.

 

Was wollten Sie als Kind werden und was war Ihr Antrieb, sich der Wissenschaft zu widmen?

Als Kind wollte ich Polizist werden, aber nach dem Abi wusste ich, wie wahrscheinlich viele, noch nicht genau, was ich machen wollte. Da ich mich auch für Informatik und Medizin interessiert habe, habe ich den Bachelor in Medizinischem Informationsmanagement gemacht, und Epidemiologie hat mich da als Fach besonders angesprochen. Der Einstieg in die Wissenschaft hat sich zudem durch persönliches Interesse an Gesundheitsforschung und das Lesen von Paper ergeben – und meine Begeisterung für das Thema ist mit der Arbeit immer mehr gewachsen.