Das Biorepository verfügt über zwei Lagersysteme: ein  -80°-  und ein -180 ° Lager. Die einzelnen Probenröhrchen, auf Trägerplatten (die sogenannten Racks) zusammengefasst, stehen in Lagerregalen aus Metall. Das -80°C-Lager entspricht einem riesigen Laborkühlschrank, der rund 2,7 Millionen Proben fasst. Dieses Lagersystem ist teil-automatisiert. Ein Roboter holt die Lagerregale aus dem Kühlbereich, so dass die Probenracks von Hand hineingestellt oder herausgeholt werden können. In diesem Lager werden vor allem die Stuhlproben und die Nasenabstriche in größeren Probenröhrchen gelagert. Auf -80°C tiefgefroren findet der Abbau bestimmter Zellbestandteile in den Proben extrem verlangsamt statt, die Proben sind dadurch sehr lange haltbar. Im Vergleich zu -80°C-Gefriertruhen, wie sie in vielen Laboren zu finden sind, ist das -80°C-Lager des Biorepository besonders energieeffizient.

Kühlschrank als Lager?

 

Die überwiegende Mehrheit der Proben, vor allem die Blut- und Urinproben, beherbergt das -180°C-Lager. Hier werden die Biomaterialien in großen Tanks in der Gasphase über flüssigem Stickstoff aufbewahrt. Das Lager kann bis zu 23 Stickstofftanks aufnehmen, von denen jeder rund 1 Mio. Proben enthält. Durch die Lagerung im ultratiefkühlen Bereich findet praktische keine biologische Aktivität mehr in den Proben statt. Der Zustand der Probe bei Abnahme wird dadurch für Jahrzehnte konserviert, so dass die Proben in 30 Jahren noch ohne qualitativer Einbußen untersucht werden können. Das -180°C-Lager ist vollautomatisiert. Ein Spezialroboter, der auch bei sehr kalten Temperaturen funktioniert, übernimmt den Ein- und Auslagerungsprozess. Die Vollautomatisierung erleicht besonders die Aulagerung der Proben für wissenschftliche Zwecke. Aus den Millionen Probenröhrchen, die in den Tanks lagern, kann der Roboter die gewünschte Auswahl zusammensuchen und auf einem Auslagerungsrack sammeln.

Ein Blick auf die Stickstofftanks des -180°C-Lagers - Copyright @Helmholtz Zentrum München / M. Balk.

Ein Blick auf die Stickstofftanks des -180°C-Lagers – Copyright @Helmholtz Zentrum München / M. Balk

Der Roboter im -180°C-Lager such die Probenröhrchen automatisiert zusammen - Copyright @Helmholtz Zentrum München

Der Roboter im -180°C-Lager such die Probenröhrchen automatisiert zusammen – Copyright @Helmholtz Zentrum München